Rohstoffe und Betontechnologie

robust - gleichmäßig - dauerhaft

Betontechnologie ist niemals langweilig. Jeder Betontechnologe weiß: Irgendwas schwankt immer – das Wetter, die Rohstoffe, nicht zuletzt der Faktor Mensch. Gleichmäßige Betoneigenschaften sind stets Anspruch und Mühsal zugleich. Hierin liegt die Herausforderung, und die tägliche Motivation. Egal, ob Betone für den Hoch- und Tiefbau, Ingenieurbauwerke, Verkehrsflächen oder Sonderbetone – auf die Besonderheiten in Produktion, Verarbeitung und Dauerhaftigkeit einzugehen, erfordert Erfahrung und Freude an der Sache.

 

Die Auswahl geeigneter Rohstoffe und Additive ist eine Voraussetzung für robuste und dauerhafte Betone. Ein objektiver Blick auf einen dynamischen Markt und eine herausfordernde Rohstoffsituation hilft den Überblick zu bewahren. Ganz gleich, ob es dabei um Ihren eigenen Beton, die Abstimmung mit Lieferanten oder Fragen zur Qualitätssicherung geht. Wenn man den Beton stets aus der stofflichen Perspektive heraus betrachtet, findet man Zugänge zu allen Betonanwendungen sowie Schnittstellen zu anderen Gewerken und Fachgebieten.

Ingenieurbauwerke

Aus der Entwicklung der Bautechniken zu Brücken, Tunnel und Wasserbauwerken aus Beton und Stahlbeton sind eigene, teils hochspezielle Anforderungen entstanden. ZTV-ING und ZTV-W bündeln diese und werden stetig fortgeschrieben. Aus ihnen ergeben sich zum Teil deutlich erhöhte Anforderungen an die Herstellung, den Einbau und die Qualitätssicherung von Beton. Bedenkt man die Erwartungen an die oft ebenfalls deutlich erhöhte Lebens- und Nutzungsdauer der Bauwerke, sind diese Anforderungen gerechtfertigt und müssen bereits in der Planung allgegenwärtig sein.


Verkehrswegebau

Egal, ob Fahrbahndecken, Flugbetriebsflächen oder Flächen des ruhenden Verkehrs – Betone für den Verkehrswegebau müssen mechanisch beständig und dauerhaft sein. Auch hier gilt, dass die Kenntnis der Bautechnik die Voraussetzung für Konzeption und Bewertung von Straßenbetonen ist. Dies beginnt bei einer spezifischen Rohstoffauswahl und endet bei individuellen Prüfmethoden für Straßenbetone. Sonderbetone wie Drainbeton oder Bankettbeton runden das Anwendungsgebiet des Betons im Verkehrswegebau ab.


Industrieböden

Wie keine zweite Betonanwendung vereinen Industrieböden den Anspruch einer schnellen und preiswerten Bauphase mit einer teils hochtechnologischen und störungsfreien Nutzung der Fläche. Bauherren und Ausführende wissen, dass dieser Anspruch hin und wieder zu stark strapaziert wird. Dabei können Ausfälle der Nutzfläche durch Sanierungs- oder Instandsetzungsarbeiten richtig teuer werden. Bereits einfache betontechnische Maßnahmen, eine maßvolle Planung und Grundlagen in der Ausführung führen hier zum Ziel.


WU-Betone

Der Zeitdruck in der Bauindustrie ist enorm – und dann soll man fast ohne Zwänge bauen? Sie sollen nicht nur – sie müssen es sogar im übertragenen Sinn, wenn es um Betonbauwerke nach WU-Richtlinie geht. Die Minimierung von frühem und spätem Zwang durch konstruktive und betontechnische Maßnahmen ist bereits in der Planungsphase entscheidend für den Erfolg. Treffen Sie vorab die richtigen Entscheidungen bei der Einordnung Ihres Bauteils in Nutzungs- und Beanspruchungsklassen und finden Sie den richtigen Entwurfsgrundsatz. Vergewissern Sie sich zu den sich hieraus ergebenden konstruktiven, betontechnischen und wirtschaftlichen Konsequenzen für das Bauteil.


Landwirtschaftliches Bauen

Wenig im Fokus, aber komplex in der Beanspruchung eingesetzter Betone: Fermenter, Gärfuttersilos, Futtertische, Stallböden & Co. sind Zweckbauwerke mit ganz eigenen Anforderungen. Das Spektrum reicht dabei von den Bedürfnissen der Tierhaltung bis zu Prozessen der Energiegewinnung. Allen Anwendungen gemein ist, dass der Beton nach der Herstellung dauerhaft funktionieren muss. Ausfälle durch Instandsetzungsmaßnahmen greifen meist tief in den Betriebsablauf der Anlagen ein.


Sonderlösungen

Wo vorhandene Regelwerke und Bautechniken ein Problem nicht abbilden, hilft Kreativität weiter. Aus den vielen, meist kleineren Baustellen, auf denen eine kühne Idee den Weg aus dem Labor in die Betonanwendung geschafft hat, lernt man meist mehr als beim Studieren einer Norm. Dabei muss auch nicht immer alles gelingen – auch aus Misserfolgen wird man klug, wenn man sie nicht zweimal macht.